Mit dem Zug einmal quer durch Kanada. Erst durch die Seenlandschaft von North Ontario und Manitoba, weiter durch die Prairies von Saskatchewan und Alberta und abschließend durch die Rocky Mountains nach Vancouver Britisch Columbia. Eine Reise die viele gerne einmal machen wollen und auf der man viele nette Menschen kennenlernt, die es nicht eilig haben von Toronto nach Vancouver zu kommen (u.a. Elizabeth May, Spitzenkandidatin der kanadischen Grünen bei der letzten Parlamentswahl vor ein paar Wochen). Apropos nicht eilig: während ich vermutlich vier Nächte im Zug verbringe, war man in den 70ern noch einen ganzen Tag schneller. Das ist dem Umstand geschuldet, dass der Zugbetreiber ViaRail Canada nicht das Schienennetz besitzt und der Zug deshalb immer wieder anhalten muss, um Güterzüge vorbeizulassen - dem wirtschaftlichen Aufschwung sei dank. Selbst die alten Dampflokomotiven waren auf der Strecke noch durchschnittlich 9 Stunden schneller… Ich kann mich trotzdem nicht beschweren, da ich jeden Tag hier genieße. Die Aussicht aus dem „Dome Car“ (ein Waggon mit einer verglasten Kuppel) ist fantastisch, genauso wie das Essen (Prime Rib, Lobster Ravioli etc.). Mein Lieblingspassagier bisher: Penelope, 13 Jahre alt, Border Collie - Husky - Mix. Sie hat irgendwann mal das Softwareupdate zum „Service Dog“ bekommen und darf deshalb überall mit.
Am Ende gingen die vier Tage dann doch schneller um, als gedacht und langweilig wurde es nie (höchstens mal ein bisschen in den Prairies, wenn sich die Landschaft für über einen Tag einfach nicht verändert und auch sonst nicht viel passiert). Besonders auf dem Weg durch Northern Ontario und die Rockys gibt es genug zu sehen, dass man keine weitere Beschäftigung braucht. Das waren auch die zwei Highlights der Fahrt - natürlich neben dem ausgezeichneten Essen.